Projektentwicklung spekulativer Büroimmobilien
Aufbau eines Bewertungsmodells

In den letzten Jahren hat die Projektentwicklung in der Bau- und Immobilienwirtschaft zunehmende Bedeutung erlangt. Ursache hierfür ist vor allem die zunehmende Komplexität der mit der Planung, Realisierung und Vermarktung von Immobilien verbundenen Leistungen.

So komplex die mit der Planung, Realisierung und Vermarktung von Immobilien verbundenen Leistungen und differenziert die Aufgaben in Abhängigkeit der konkret zu entwickelnden Immobilie sind, so unterschiedlich sind auch die Auffassungen hinsichtlich der inhaltlichen und zeitlichen Abgrenzung der Immobilienprojekt-entwicklung. Um ein grundlegendes Verständnis für den Prozess der Projektentwicklung zu vermitteln, widmet sich Kapitel 1 meiner Diplomarbeit im Rahmen einer Darstellung der ‚Grundlagen der Projektentwicklung' den Begriffsdefinitionen, den Leistungsphasen einer Projektentwicklung, der Abgrenzung und den Beteiligten einer Projektentwicklung. Bei letzteren werden im Wesentlichen Projektentwickler, Investoren und Nutzer dargestellt.

Projektentwickler von Büroimmobilien verdienen in der Regel durch den Verkauf der realisierten und vermieteten Immobilie an einen Endinvestor. Doch vor dem Hintergrund weitreichend veränderter Umfeldbedingungen haben sich die Anforderungen an eine erfolgreiche Entwicklung von Büroimmobilien gewandelt. Durch die lang andauernde Phase nur schwachen Wirtschaftswachstums und den Übergang vieler Märkte in Reife und Sättigung wird die Vermietung vorhandener und neuer Büroimmobilien für den Projektentwickler zu attraktiven wirtschaftlichen Bedingungen zunehmend schwieriger. Abnehmer finden - wenn überhaupt - nur noch solche Immobilien, die den Anforderungen des Marktes - also den Anforderungen der Nutzer und Investoren - entsprechen. Waren dies vor wenigen Jahren noch eine gute Lage und ein realistischer Mietpreis, so reicht dieses heute nicht mehr aus. Heute stehen neben einem anforderungsgerechten Standort vor allem auch gebäudespezifische Merkmale, die den Anforderungen potentieller Mieter entsprechen, im Vordergrund.
Ziel der Projektentwicklung muss folglich sein, Immobilien zu entwickeln, die sowohl den gegenwärtigen als auch den zukünftigen gebäudespezifischen Anforderungen des Marktes genügen. Das jedoch erfordert eine genaue Kenntnis dieser Kriterien. Bei der Entwicklung von Immobilien ist die Kenntnis dieser Anforderungen umso effizienter, je früher die Informationen vorhanden sind. Der projektspezifische Gestaltungsfreiraum, der Grad architektonischer, technischer, wirtschaftlicher und rechtlicher Gestaltungs-möglichkeiten wird umso geringer, je weiter die Planung vorangeschritten ist.
Aus diesem Grund beschäftigt sich Kapitel 2 meiner Arbeit mit der Analysethematik. Die verschiedenartigen Analysen sollen dem Projektentwickler eine Entscheidungs-hilfe bieten, um ‚richtige' Entscheidungen hinsichtlich der Objektkonzeptionierung zu einem möglichst frühen Zeitpunkt treffen zu können.
Um einen Überblick zu geben, werden die in der Immobilienwirtschaft gängigen Analysearten vorgestellt. Der Einsatz von Analysen in der Praxis wird anhand einiger Unternehmensbeispiele dargestellt.

Im Weiteren beschäftigt sich die Arbeit mit der Entwicklung einer Möglichkeit, die Objektqualität im Vergleich mit anderen, konkurrierenden Projekten bewertend einzuordnen. Um dies zu ermöglichen, wurden die derzeitigen und zukünftigen Anforderungen der Investoren und Nutzer analysiert und in ihrer Wichtigkeit beurteilt. Ebenso wurden die Umsetzungsmöglichkeiten der Nutzeranforderung genauer betrachtet und - wenn möglich - in Abhängigkeit zum Anforderungsprofil bewertet. Hauptgegenstand der Betrachtung waren dabei immer die gebäudespezifischen Anforderungen in Abhängigkeit zum definierten Nutzungstypus.
Die Handhabung des erarbeiteten Bewertungsmodells wird abschließend an einen Beispielobjekt veranschaulicht.

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